Wellers Wahre Worte
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September 2001

Der Minister, die Gräfin und ihr erstes Date

Eine Love-Story in den Zeiten der Chat-Rooms

Achtung: Dies ist (nur) eine Satire! It's a joke!



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Wie kommt ein Mann wie Rudolf Scharping zu einem Rasseweib wie der Gräfin Kristina Pilati von Thassul zu Daxberg-Borggreve?
     Eine Frage, über die ganz Deutschland rätselt, vor allem seine Kabinettskollegen und seine fassungslose, langjährige Ehegattin Jutta, geborene Krause, eine bodenständige, rheinhessische Winzertochter und gelernte Chemielaborantin.

Des Rätsels Lösung erster Teil:

Die Heirat zunächst mit dem Fensterbauer Heinrich Borggreve und dann mit dem besser titulierten und situierten Grafen Gotthard Pilati von Thassul zu Daxberg machten aus der ganz bürgerlich 1948 in Eisenach geborenen Kristina Paul jene in üppigem Namensdekor schwelgende Gräfin, die nun auch den aus bescheidenen Verhältnissen stammenden Rudolf endlich ans Ziel seiner Herzensträume brachte:
     So wie der ebenfalls an Aristokratomanie leidende Dichter Honoré de Balzac erst im betagten Alter (51) durch Heirat mit der polnischen Gräfin Evelina Hanska-Rzewuska seinen noblen Lebenstraum wahr machte, tritt auch Rudolf Scharping durch die Verbindung mit der Pilati jenseits der 50 in die ihm eigentlich gemäße Sphäre der »von und zu«ein.
     Vielleicht muss sich Deutschland durch das auch für solche Zwecke von den rotgrünen Koalitionsparteien reformierte Namensrecht schon bald an den Grafen Rudolf Pilati von Scharping zu Daxberg gewöhnen.

Wie prophetisch klingen da die Worte von Willy Brandt, der ja ursprünglich auch nur Herbert Ernst Karl Frahm hieß: »Vergesst mir den Mainzer nicht!«
     Und in der Tat: Verglichen mit den derzeitigen Ehefrauen von Gerhard Schröder (immer blonder) und Joschka Fischer (immer jünger) toppt Rudolf Scharping durch seine reife Partnerwahl seine beiden Kabinettskollegen: Immer adliger!

Doch was ist des Rätsels Lösung zweiter Teil?

Wir wissen, wie Kristina Paul zu ihrem Adelstitel kam, wie aber kam Sie zu Rudolf Scharping?
     Um allen Spekulationen ein Ende zu bereiten, hat sich das Liebespaar zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen:

»Mit unserem Glück gibt es nun keine Heimlichkeiten mehr!«

Nachdem sie bereits über die Zeitschrift BUNTE eine unvermeidlich interessierte Öffentlichkeit an den Höhepunkten ihres Liebesglücks in Mallorca teilhaben ließ, wollen Scharping und Paul/Pilati auch die zarten Anfänge ihrer Romanze offen legen.
     Und konnte man es nicht ahnen?
     Rudolf Scharping hat auch diese ja durchaus private Angelegenheit sorgsam in einer Akte dokumentiert. Leicht gemacht wurde ihm das durch die besondere, zeitgemäße Technik seines Anbandelns mit Kristina.

»Sehen Sie, in diesem Ordner habe ich alle Chats aus den ersten vier Wochen protokolliert und abgeheftet. Da: Karteireiter 1. Woche, Vermerk ‚Unglaube‘, Karteireiter 2. Woche, Vermerk ‚Hoffnung‘, Karteireiter 3. Woche, Vermerk: ‚Glaube‘, Karteireiter 4. Woche Vermerk ‚Liebe‘. Da steht jedes Wort von uns drin!«

Fast schon zärtlich hält er die schwere, von schwarzen Leitz-Deckeln umschlossene Korrespondenz in seinen Händen und man spürt, dass in diesem Mann weit mehr steckt als nur ein staubtrockener Parteifunktionär..

Es war die größte deutsche Chat-Community, Metropolis.de, in der sich Scharping und die Gräfin Pilati kennen lernten. Diesem Umstand ist zu danken, dass ausgerechnet die in Metropolis.de und im literaturcafe.de monatlich erscheinende Internet-Kolumne »Wahre Worte« exklusiv den ersten Chat von Rudolf und Kristina veröffentlichen darf.

WW: Rudolf, ihr habt anfangs doch sicher beide einen Nickname verwendet?

RS: Ja natürlich, ich nannte mich »Rolfi« und Kristina nannte sich »Tina«. Wir hatten beide Sorge, unsere wahre Identität preiszugeben.

WW: In welchem Chat-Raum habt ihr euch kennen gelernt?

RS: Bitte nicht lachen, in 30+. Man ist eben immer nur so alt, wie man sich fühlt.

Die Liebesgeschichte, die Deutschland seither bewegt, nahm ihren Anfang am 8. September 1999, spätabends um 23.30.
     Scharping war gerade vom Politischen Salon seines Freundes Moritz Hunzinger in sein Hotelzimmer in Frankfurt zurückgekehrt und hatte sich mit seinem Laptop ins Internet eingewählt.
     Die Gräfin Pilati befand sich nur wenige Häuser weiter, in ihrer Kanzlei in der Eschersheimer Landstraße. Nach einem anstrengenden Tag war sie froh, ihren Computer endlich für die mehr und mehr ersehnten privaten Streifzüge durch die erotischen Flaniermeilen des Internet nutzen zu können.
     Was dann folgte, ist auch ein Zeugnis für die ungebrochene Kraft der Liebe in den Zeiten der Chat-Rooms.

Rolfi: Anyone out there?
Tina: Hallo Rolfi, hier kannst du Deutsch reden.
Rolfi: Ein Glück *g*
Tina: Wo bist du gerade?
Rolfi: Frankfurt!
Tina: Yow! Da bin ich auch!
Rolfi: Hast du Lust auf ein Bier?
Tina: Sorry, das geht mir zu schnell. Was suchst du hier überhaupt, eine schnelle Nummer?
Rolfi: Nein, die große Liebe.
Tina: Schön, das gefällt mir. Hast du sie noch nicht gefunden, die große Liebe meine ich?
Rolfi: ?
Tina: Schade, du weißt es nicht.
Rolfi: Hast du sie schon gefunden?
Tina: Vielleicht gibt es nicht nur die eine.
Rolfi: Ja, vielleicht *g*
Tina: Wie soll sie denn aussehen?
Rolfi: Nett!
Tina: Was heißt 'nett'? Wie alt, wie groß, welche Haarfarbe?
Rolfi: 35, 172, blond.
Tina: Körbchengröße?
Rolfi: 75 B
Tina: Du hast ja sehr klare Vorstellungen. Geht es auch etwas älter, etwas dunkler, etwas kleiner und etwas weniger üppig?
Rolfi: Was hast du zu bieten?
Tina: Etwas Besonderes! *g*
Rolfi: Habe ich auch! *gg*
Tina: Titel?
Rolfi: Wie meinst du das?
Tina: 'Von'
Rolfi: Yow!
Tina: Nicht schlecht, was?
Rolfi: Bist du wirklich "von Dingsbums"....?
Tina: Gräfin, Rolfi, Gräfin!
Rolfi: Ich glaub es nicht!
Tina: Jetzt bist du dran. Bube oder König?
Rolfi: Ich sag's mal so, Besoldungsstufe B11. *g*
Tina: Yow! Vielleicht treffen wir uns doch noch auf ein Bier. :-)
Rolfi: Da fällt mir ein: Ich muss hier noch eine Akte durchsehen.
Tina: Drückeberger! Worum geht es denn?
Rolfi: Panzer.
Tina: Dann marsch, marsch, Rolfi. Chatten wir morgen weiter?
Rolfi: Ja gerne, am Besten gleich nach der Kabinettssitzung.
Tina: Ach Rolfi, ich finde dich rasend komisch!

 
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