Wellers Wahre Worte |
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Juli 2001 |
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Lebenslüge Urlaub
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Psychologen der Universität Tübingen hatten zwei Testgruppen zusammengestellt:
Jede der beiden Gruppen zählte 50 Personen, die sich in einer Vorauswahl als repräsentative Urlauber beweisen mussten. Das erstaunliche Ergebnis: Die Teilnehmer der Gruppe »Bunker« zeigten sich am Ende des Urlaubs deutlich entspannter, dagegen äußerten in der Gruppe »Konventionell« ca. 60% der Probanden, eigentlich brauchten sie einen weiteren Urlaub, um sich von den vorangegangenen Strapazen wieder erholen zu können. Typisch für die Gruppe »Konventionell« waren folgende Nachbetrachtungen: »Das Auto ist nach dem Unfall hin und Geld bekomme ich auch keines, die fahren doch alle ohne Haftpflicht..« (Heinz K., nach seiner Rückkehr aus Kalabrien) »Ob ich es wieder tun würde? Keine Ahnung.« (Sven F., nach einem missglückten Bungee-Jumping im Grand Canyon querschnittgelähmt.) »Gestern war ich beim Scheidungsanwalt.« (Anja S., die sich auf der Hinfahrt beim Disput über die richtige Route mit ihrem Ehemann hoffnungslos zerstritten hatte.) Im erstaunlichen Kontrast dazu die Rückblicke von Teilnehmern der Gruppe »Bunker«: »Echt extrem, Wahnsinn, nach diesen
4 Wochen bin ich voll relaxed. (Claudius L, der bereits Urlaubserfahrungen
in survival
camps gesammelt hatte.) »Man fühlt sich halt total sicher, nach einigen Tagen stellt sich eine anhaltende Tiefenentspannung ein. Tolle Erfahrung!« (Herbert W., Sozialabeiter, der einfach mal »ganz abtauchen« wollte.) »Das hat etwas Besonderes, vor allem laufen einem nicht ständig Massentouristen über den Weg.« (Anouschka. R., Schauspielerin, ständig auf der Flucht vor ihren Fans.) »Ich habe mich in diesen Wochen mit meiner Endlichkeit auseinandersetzen können, 50 Meter unter der Erde, das war ja fast wie begraben.« (Christian A., 62, Dialyse-Patient.) Gewiss wäre es übertrieben,
diese Erfahrungen allzu sehr zu verallgemeinern, schließlich fehlen
für die Umsetzung eines entsprechenden Konzeptes einstweilen die
erforderlichen Kapazitäten. |
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