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Der SPIEGEL berichtete am 27. Mai 2002 über eine in
Groß-Britannien durchgeführten Umfrage, deren Ergebnisse
die
Sozialpsychologie umkrempeln könnten - zumindest soweit es
das Verhältnis der
Geschlechter betrifft.
"Ziehen Sie einen Mann mit Schnauzer oder ohne Schnauzer vor?"
So mochte bisher eine typische Frage nach
den erotischen Präferenzen einer Frau
lauten.
Die britische Umfrage - durchgeführt unter Haustierhaltern -
verfolgte
einen radikaleren, einen geschlechts- und gattungsübergreifenden Ansatz:
"Mit wem verbringen Sie Ihre Freizeit lieber?
Mit Ihrem Partner oder Ihrem Haustier?"
Schockierend: 45% der Frauen ziehen das Tier vor.
Noch schockierender: An
stressigen Tagen entspannen sich 86% der Befragten lieber mit
Hund oder
Katze als mit dem Partner.
Es ist zu fürchten, dass eine entsprechende Umfrage
in Deutschland zu
ähnlichen Ergebnissen käme.
Warum sind so viele Zweierbeziehungen derart auf den Hund gekommen und wie
ist dem entgegenzuwirken?
Der britische Psychologe und Tierexperte Glyn Collis stellt dazu fest:
"Ein Tier ist scheinbar ein toller Zuhörer. Es antwortet nicht, läuft nicht
einfach weg und bleibt immer geduldig - nicht wie ein Mann."
Ein diskreter Fingerzeig für das starke Geschlecht.
Sollten wir nicht dem Haustier im Manne mehr Raum geben?
Stellen Sie sich vor, Ihre Partnerin hat Ihnen einen köstlichen Braten
serviert, räumt gerade den Tisch ab und fragt Sie beiläufig: "Na, Schatz,
hat es gut geschmeckt?"
Dann schauen Sie zu ihr auf, aus treuen, dankbaren Augen und statt eines
dahingemurmelten "Mmmh, war ganz gut." lassen Sie ein knappes, klares "Wuff,
wuff!" verlauten.
Wenige Worte und doch eine deutliche Botschaft, die Ihre Partnerin zu
schätzen wüsste.
Und müssen Sie bei einer so liebevollen Versorgung wirklich noch davonlaufen
oder Seitensprünge begehen?
Geben Sie Ihrer Partnerin doch zumindest stundenweise ein Gefühl der Treue,
ein beruhigendes Wissen , dass Sie auch bei großen Versuchungen und
lockenden, fremden Düften nicht von ihrer Seite weichen. Es muss ja keine
ganz kurze Leine sein.
Schließlich: Müssen Sie beide jeden Abend nur stubenhockend und fernsehend
verbringen? Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit, machen Sie einen kleinen,
gemeinsamen, meditativen Bummel mit Ihrem Frauchen rund um den Häuserblock,
erleichtern Sie sich von allem, was Sie tagsüber drückte.
Vielleicht treffen Sie dabei auf Gleichgesinnte, Sie werden erstaunt sein,
welche sozialen Potenziale das Ausbrechen aus dem üblichen Trott in sich
birgt.
Als Mann sind Sie von Ihrer Überlegenheit ohnehin tief überzeugt, warum also
müssen Sie dies durch Körperhaltung und Körpersprache ostentativ in jedem
Moment unter Beweis stellen? Lassen Sie sich doch einmal gehen - und führen,
auch auf allen vieren.
Nicht nur Ihre emanzipationsdurstige Gattin, auch Ihr Skelett und vor allem die sonst zu
wenig genutzte Armmuskulatur wird Ihnen eine abwechslungsreiche Bewegung
danken.
Zu guter Letzt: Nehmen Sie Ihre Gattin endlich ernst, hören Sie ihr
aufmerksam zu, ohne gleich besserwisserisch hereinzureden. Statt Streit
ernten Sie ein liebevolles Tätscheln und ein Kraulen Ihres verspannten
Nackens.
Spüren Sie nun das Haustier im Manne? Ein starkes Gefühl,
das Sie nachts nicht
leichtfertig preisgeben sollten.
Seien Sie kein Weichei und legen sich
diesmal nicht in das bequeme, warme Bett.
Sie wollen sich doch für den
neuen, harten Tag abhärten.
Da eignet sich der Boden und ein einfacher Vorleger besser als jede weiche
Matratze.
Aber bleiben Sie in Sicht- und Hörweite Ihrer Partnerin, in einer gesunden,
erfüllten Beziehung wollen Sie ihr nicht nur Nähe, Wärme und Zuwendung
schenken, sondern natürlich auch Schutz und Geborgenheit: Wuff! Wuff!
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